Fahrzeughersteller, -vermieter und -logistiker bieten eine Vielzahl von Lösungen für eine saubere und effiziente Belieferung in der Stadt. Lesen Sie hier mehr über nachhaltige Mobilitätskonzepte der Zukunft und warum sie für die Logistik unverzichtbar sind.
Im Jahr 2022 werden in Deutschland 4,15 Milliarden Pakete zugestellt. Laut Bericht des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik BIEK e. V. hat die Branche ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung erneut unter Beweis gestellt und investiert massiv in die Zukunft.
Umweltfreundliche City-Logistik ist nicht nur eine Frage der Antriebstechnologien für Fahrzeuge. Alle Beteiligten ringen gemeinsam um nachhaltige Mobilitätskonzepte mit dem Ziel einer emissionsarmen und effizienten Innenstadtlogistik. Die neuralgischen Punkte hat der BIEK bereits 2018 in einem Memorandum Understanding zusammengefasst. Das Thema ist nach wie vor aktuell und der Handlungsbedarf hoch. Insbesondere bei Elektromobilität, Lieferzonen und Mikrodepots.
Logistikunternehmen, KEP-Dienstleister und Kommunen diskutieren über die Gestaltung der letzten Meile und das Thema nachhaltige Logistik in urbanen Räumen. Beispiele für nachhaltige Verkehrskonzepte ziehen sich durch die Foren der transport logistic. Es geht um Fahrzeuge, Routenplanung, Warenumschlag und insgesamt um Strategien für emissionsfreie und stadtverträgliche Lieferverkehre.
Bei der Suche nach umweltverträglichen Lösungen für die City-Logistik geht es allen Beteiligten nicht nur um Naturschutz und Gesundheit, auch wirtschaftliche Interessen wie der Gewinn von Marktanteilen und die Kundenbindung spielen eine wichtige Rolle. Für die Menschen in den Städten ist das eine gute Nachricht: Wenn ökonomische und ökologische Ziele übereinstimmen, beschleunigt das die Suche nach den Mobilitätskonzepten der Zukunft erheblich.
BIEK-Vorsitzender Marten Bosselmann wünscht sich bessere Bedingungen für den Lieferverkehr und kommentiert die Entscheidung zur Novelle des Straßenverkehrsgesetzes: „Der Bundesrat hat sich dagegen entschieden, für den gesamten Lieferverkehr verbesserte Bedingungen zu schaffen. Ladebereiche haben das Potenzial, Emissionen im Stadtverkehr drastisch zu senken.“
Die DHL Group hat sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ein klares Ziel gesetzt: Bis 2030 will sie 60 Prozent Elektrofahrzeuge in der Zustellflotte. Tobias Meyer, CEO DHL Group erklärt: „Wir werden in der Auslieferung verstärkt auf E-Fahrzeuge umstellen und andere grüne Zustelloptionen wie Fahrräder, E-Bikes und Packstationen nutzen, um weiter erstklassige – und nachhaltige – Leistungen für unsere Kunden zu erbringen.“
Auch der Paketdienstleister Hermes will emissionsfrei liefern. Bis 2025 will er mit seinem Mobilitätskonzept „Urban Blue“ 80 deutsche Großstädte emissionsfrei beliefern. Zusätzlich sollen Verbundzustellungen in Kooperation mit anderen Anbietern Fahrten einsparen. Eine intelligente Tourenplanung reduziert die Zahl der Kilometer. Die 2018 eingeführte Software analysiert und optimiert laut Angaben auf der Website Sendungsströme, Transportleitwege und Reaktionen auf aktuelle Verkehrslagen und spart so in der Zustellung pro Tour ungefähr 7 Prozent der Kilometer ein.
Das Fraunhofer IML sieht im Themenfeld urbane Logistik viel Potenzial auf der letzten Meile, wenn es gelingt, Transportströme vom Empfänger aus gesteuert über Mikro-Hubs zu bündeln. Auch Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben oder Lastenfahrräder können Lärm- und Schadstoffemissionen reduzieren.
Seitens der Hersteller wächst das Angebot an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Beispielsweise bietet Mercedes Benz neben einer breiten Palette an vollelektrischen Transportern auch einen batteriebetriebenen schweren Verteiler-Lkw für den innerstädtischen Bereich an. Bei den elektrischen Transportern punktet das Unternehmen mit dem eVito, gefolgt vom eSprinter und dem EQV. Im Oktober 2023 feierte das Unternehmen die Weltpremiere des batterieelektrischen eActros 600. Mit diesem breiten Angebot deckt das Unternehmen die Bedürfnisse von Kunden ab, die Güter im Stadtverkehr transportieren – in ganz unterschiedlichen Branchen und Klassen.
Mit automatisiertem und vernetztem Fahren wirft die Zukunft der Mobilitätskonzepte bereits ihre Schatten voraus. Die Dekra erprobt seit Juni 2023 auf einem eigenen Testgelände so realitätsnah wie möglich automatisierte Fahrfunktionen im städtischen Umfeld. Dazu gehören Notbremsassistenten, die auf Fußgänger oder ein Stauende reagieren, Abbiegeassistenten für Radfahrer im toten Winkel und insgesamt die Zuverlässigkeit der hochautomatisierten Fahrzeugsysteme der Zukunft.
Mobilität ist im Wandel. Es wird spannend auf der transport logistic 2025. Bei weiter steigenden Güterverkehren, vor allem in unseren Innenstädten, hat die City-Logistik sicher einiges an neuen, nachhaltigen und sicheren Mobilitätskonzepten zu bieten.
Möchten Sie mehr über die Herausforderungen und moderne Lösungen für die City-Logistik erfahren? Hier erhalten Sie weiterführende Informationen: Entwicklungen & Logistikkonzepte der Zukunft: Das sind die aktuellen Trends in der Logistik.